Fliegenpilz  
Amanita muscaria (Linnaeus) Persoon
Funddaten:
18.10.2015, MTB 7623/4/4/1, Briel - Immenhardt, 654 ü. NN, mehrere Exemplare in der Nadelstreu bei Weißtannen und Fichten (Abies alba, Picea abies), leg. & det. J. MARQUA.

Fundort:
Weißtannenforst mit Fichten und eingestreuten Jungbuchen auf feuchtlehmiger Para-Rendzina (Kalkverwitterung) über Kalk-Molasse (Untere Süßwassermolasse).

Verbreitung:
Weit verbreitet und sehr häufig.

Weitere Funddaten:
Kartenausschnitt von OpenStreetMap: www.osm-wms.de
  • KRIEGLSTEINER (2004) gibt für alle MTB unseres Kartiergebietes Fund-Nachweise an.
Beschreibung:
Hut bis 150 mm breit, jung kugelig - halbkugelig, älter flach ausgebreitet, ohne Buckel, Huthaut signalrot und glatt mit aufgelagerten, warzigen Flocken (Velumresten), die auch fehlen können. Lamellen rel. dicht stehend, mit Lamelletten untermisch, frei, weiß. Stiel 80-120 x 15-25 mm, apikal zylindrisch, basal breit Keulig, ei- bis leicht rübenförmig, mit hängender Manschette (Velum partiale), basale Keule kann warzige, konzentrische Velumgürtel aufweisen. Trama weiß, unter der Huthaut deutlich rot und gelb gefärbt. Geruch fruchtig - süßlich. Geschmack mild. Sporenpulver reinweiß.

Sporen [95% • 17 • SAP • v • H2O(nat)]: 10,3-11,6-12,8(13,2) x 7,3-8,6-9,9(10) µm; Q = 1,1-1,4-1,6; m = 450 µm³; kurzellipsoid - subglobos, halin, inamyloid, dünnwandig.

Bestimmung:
Unverwechselbare Art, die jedoch einen braungefärbten Doppelgänger besitzt, den Braunen Fliegenpilz oder Königs-Fliegenpilz (Amanita regalis). Diese Art unterscheidet sich nur durch die bräunlichen Farbtöne der Huthaut und den eher flockigen (nicht warzigen) Velumresten an der Stielbasis.

Systematische Einordnung:
Reich: Fungi
Abteilung: Basidiomycota
Klasse: Agaricomycetes
Ordnung: Agaricales
Familie: Amanitaceae
Gattung: Wulstlinge (Amanita)

Basionym:
Agaricus muscarius L.

Synonyme:
Agaricus imperialis Batsch
Agaricus pseudoaurantiacus Bull.
Amanitaria muscaria (L.) E.-J. Gilbert
Venenarius muscarius (L.) Earle

Verwendung:
Giftig. Enthält verschiedene Toxine: Ibotensäure, Muscimol, Muscazon, Muskarin und Bufotenin.

Literatur:
  • KNUDSEN H. & VESTERHOLT J. (2008): Funga Nordica, Nordsvamp, Kopenhagen.
  • KRIEGLSTEINER, G. J. (2004) - Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 4. Ulmer-Verlag.

(Jürgen Marqua)

Frk. im Moos (JM2414)
 
Frk. in d. Laubstreu (JM0294)
 
Ältere Frk. im Moos (JM2414)
 
Querschnitt d. Frk. (JM2414)
 
Detailansicht d. Huthaut (JM2414)
 
Querschnitt d. Frk. (JM2414)
 
Tafel m. Details & Mikromerkmalen (JM2414)
 



zurück
zur Startseite