Silber-Röhrling  
Boletus fechtneri Velenovsky
Funddaten:
27.07.2005, MTB 7723/2/2/4, Mühlen - Ottenhau, 9°39'16.9'' Ost, 48°16'51.6'' Nord, 619 ü. NN, einzelner Fruchtkörper im Laubstreu bei Rotbuche (Fagus sylvatica), leg. & det. J. MARQUA, conf. C. FISCHER.

Fundort:
Wärmebegünstigter Buchenwald auf Kalk (Jura und Tertiär).

Verbreitung:
Vereinzelt in wärmebegünstigten Buchen-Wäldern; Waldmeister-Buchenwäldern und Haargersten-Buchenwäldern.

Weitere Funddaten:
Kartenausschnitt von OpenStreetMap: www.osm-wms.de
  • KRIEGLSTEINER (2000) gibt von folgenden MTB-Quadranten unseres Kartiergebietes Fund-Nachweise an: 7524/4. ENDERLE (2004) zitiert einen Fund von HAAS: MTB 7525
Beschreibung:
Hut halbkugelig fleischig, silbergrau - lederfarben, zentral gestielt. Röhren zitronen - goldgelb, bei Berührung blauend. Stiel walzenförmig - keulig und mit feinem gelben Netz, unterhalb der Mitte mit einer karminrötlichen schmalen Zone. Trama hellgelb, im Querschnitt charakteristische Verfärbungen; Im Hutfleisch hellblau, im mittleren Stielbereich und Röhren blau-grünlich, im unteren Stielbereich rötlich.

Sporen: 10-15 x 4-6 µm; spindelig, glatt, hyalin.

Besonderheiten:
Den drei Funden ist gemeinsam, dass immer nur ein ausgewachsener Fruchtkörper gefunden wurde. Alle Funde wurden auf "frischen" Böden gemacht; zweimal an einem Wegrand (Böschung), einmal auf einem Plateau mit wahrscheinlich lehmigem, feuchtem Untergrund.

Systematische Einordnung:
Reich: Fungi
Abteilung: Basidiomycota
Klasse: Agaricomycetes
Ordnung: Boletales
Familie: Boletaceae
Gattung: Dickröhrlinge (Boletus)

Basionym:
Boletus fechtneri Velen.

Synonyme:
Boletus pallescens Konr.
Boletus romellii Kbch.
Boletus appendiculatus ssp.pallescens Konrad

Verwendung:
Als Speisepilz verwendbar, sollte aber wegen seiner Seltenheit geschont werden.

Schutzstatus:
Geschützt nach Bundesartenschutzverordnung. Rote Liste Kategorie 2 für Deutschland, Kategorie 3 für Baden-Württemberg.

Trivia:
Bei B. fechtneri fällt laut GMINDER auf, dass er oft mit anderen Boletus-Arten zusammen vorkommt. Begleiter sind vor allem B. pseudoregius, regius, splendidus, aber auch B. aereus, appendiculatus, queletii und gelegentlich satanas.

Literatur:
  • KRIEGLSTEINER, G. J. (2000) - Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 2. Ulmer-Verlag.
  • MOSER, M. (1983) - Die Röhrlinge und Blätterpilze. 5. Auflage. Gustav Fischer Verlag Stuttgart.

(Jürgen Marqua)

Einzelner Fruchtkörper (JM777)
 
Stielbasis (JM777)
 
Querschnitt (nach ca 60 sek) (JM777)
 
Verfärbung an Fleisch und Röhren (JM777)
 
Röhrenmündungen (JM777)
 
Sporen in Wasser (JM777)
 



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