Boletus satanas Lenz
18.09.2018, MTB 7723/1/1/4, Erbstetten W - Heumacher, 671 ü. NN, mehrer Exemplare im Gras bei Buchen (Fagus sylvatica), leg. & det. J. MARQUA.
Fundort:
Haargersten/Seggen-Buchenwald auf Rendzina über Massenkalk.
Beschreibung:
Roh und jung ein sehr angenehm süßlicher Geruch nach unreifen Walnüssen, geschnitten entwickelt sich ein würziges und bitterliches Aroma. Geschmack roh (Achtung, nicht schlucken!) überraschend süßlich und nicht unangenehm, der Nachgeschmack ist adstringierend und es bleibt ein penetranter Geschmack nach Tabak!
Beim Schmoren zunächst ein etwas aufdringliches Fond-Aroma, das etwas ranzig anmutet (wie bei Lepista flaccida), später nach 2-3 Minuten Schmoren wandelt sich das Aroma und erinnert etwas an Schweinebraten, nach 5 Minuten ein sehr delikates Aroma nach nussigem Parasol! Geschmack nach 5 Minuten Schmoren und etwas Bräune sehr würzig (starker Umami-Geschmack) und bemerkenswert süßlich! Könnte ohne zusätzliche Würze genossen werden.
Volumen-Verlust beim Schmoren: mittel - stark.
Kulinarischer Wert:
Sehr würziger Pilz mit starkem Umami-Geschmack, der getrocknet als Würzpilze denkbar wäre, jedoch wegen seiner Giftigkeit nicht als Speisepilz in Frage kommt.
Beurteilungen in der Literatur:
Wird in der Literatur überwiegend als giftig und nicht genießbar eingestuft.
Liste der DGfM:
B. satanas wird von der DGfM als Syndrom verursachender Giftpilz eingestuft, der starke gastrointestinale Beschwerden hervorrufen kann.
Literatur:
- GEHRHARDT E (2001) - Der große Pilzführer für unterwegs. Über 1200 Arten, über 1000 Farbfotos. BLV.
- GUTHMANN J. HAHN C. & REICHEL R. (2011) - Taschenlexikon der Pilze Deutschlands. Quelle & Meyer-Verlag.
- DGfM (2015) - Positivliste der Speispilze. DGfM-Fachausschuss Pilzverwertung und Toxikologie.
(Jürgen Marqua)
Ungeputzte Frk. (JM3031)
Geputzte & geschnittene Frk. (JM3031)
nach 1 Minute Schmoren (JM3031)
n. 3 Minuten Schmoren (JM3031)
n. 5 Minuten Schmoren (JM3031)
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