Bereifter Schleimkopf  
Cortinarius allutus Fries ss.Moser non J.Lange
Funddaten:
12.10.2011, MTB 7625/1/3/4, Eggingen - Mittelhart, 9°51'40.6'' Ost, 48°21'05.0'' Nord, 523 ü. NN, im Moos bei Fichten (Picea abies), zusammen mit Cortinarius croceus, Russula queletii, Tremiscus helveloides, und Coprinus comatus; leg & det J. MARQUA, conf. GÜNTER SAAR.

Fundort:
Moosiger Fichtenforst auf kiesig, sandiger Braunerde über Brackwassermolasse (Quarzsande).

Verbreitung:
In der Region augenscheinlich selten, vermutlich in Fichtenforsten auf reicheren Böden nicht selten.

Beschreibung:
Hut - 80 mm, jung konvex mit eingebogenem Hutrand, älter ganz flach mit teilweise scharf konturiertem Hutrand, freudig orangebraun gefärbt, im Alter fleckend (dunkel), hygrophan(?) wirkend, nicht richtig schleimig, eher wachsartig -schmierig/glatt. Lamellen, zahlreich rel. eng stehend, auffallend hell, tonfalb - rosafarben!, Schneiden auch etwas schartig oder sogar gesägt, untermischt und leicht ausgerandet. Stiel zylindrich, basal mit angedeutet gerandeter Knolle, auch beinahe rübenartig fast wurzelnd!, weißlich mit weißlichen Cortinaresten. Trama eher holzfarben - creme oder auch ockerlich. KOH-Reaktionen auf Huthaut rotbräunlich, Trama und Pileipellis sowie Stielrinde hellbraun - holzfarben. Geruch leicht süßlich - angenehm Pilzig. Geschmack leicht adstringierend und bitterlich. Sporenpulver rostbraun.

Sporen [95% • 25 • SAP • v • H2O(nat)]: 8,2-9,3-10,3(10,4) x 4,7-5,3-5,8 µm; Q = 1,5-1,8-2,0; Vm = 135 µm³; amygdaloid, etwas länglich, warziges Ornament (nicht sehr stark ausgeprägt). HDS aus Ixocutis (Hyphen mit deutlichen Schnallen), obere Deckschicht dünn, Zellen der Huttrama aufgeblasen, auch subglobos. Lamellenschneide überwiegend steril, mit Basidiolen oder Cheilozystiden.

Systematische Einordnung:
Reich: Fungi
Abteilung: Basidiomycota
Klasse: Agaricomycetes
Ordnung: Agaricales
Familie: Cortinariaceae
Gattung: Haarschleierlinge (Cortinarius)
Unter-Gattung: Schleimköpfe (Phlegmacium)

Synonyme:
Phlegmacium allutum (Fr.) M.M. Moser
Cortinarius melliolens Schäffer ex Orton
Cortinarius multiformis ss. CFP, Ricken
Cortinarius subhygrophanius (Moser) Moser

Verwendung:
Kein Speisepilz.

Literatur:
  • RANDRUD T. E., H. LINDSTRÖM, H. MARKLUND, J. MELOT & S. MUSKOS (1990 - 1995) - Cortinarius. Flora Photographica. Deutsche Übersetzung. 1. bis 3. Teillieferung: A45.
  • DÄHNCKE R. M. (1993) - 1200 Pilze in Farbphotos. AT Verlag: 723.
  • GMINDER, A. (2010): Die Großpilze Baden-Württembergs. Band V. Ulmer-Stuttgart.
  • MICHAEL E., HENNIG B. & H. KREISEL (1988) - Die Gattungen der Großpilze Europas. Sechster Band. Bestimmungsschlüssel und Gesamtregister der Bände I bis V. Zweite Auflage. VEB Gustav Fischer Verlag Jena.
  • MOSER M. (1983): Die Röhrlinge und Blätterpilze, 5. Auflage, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart.

(Jürgen Marqua)

Frk. im Moos (JM1760)
 
Ansicht v. Stiel & Trama (JM1760)
 
Ansicht d. Huthaut (JM1760)
 
Sporen in Wasser (JM1760)
 
Sporen in Wasser / KOH (JM1760)
 
Tafel m. Mikromerkmalen (JM1760)
 



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