Gerieftes Stummelfüßchen  
Crepidotus applanatus (Persoon: Fries) Kummer
Funddaten:
19.07.2013, MTB 7624/3/3/4, Allmendingen - Maiental, 9°42'00.0'' Ost, 48°18'50.2'' Nord, 560 ü. NN, 20-30 junge Exemplare gesellig bis büschelig auf final-morscher Laubholzstubbe, leg. & det. J. MARQUA.

Fundort:
Schluchtwald mit Buchen, Eschen, Eichen und Linden auf Rendzina und lehmiger Braunerde über Massenkalk und Hangschutt.

Verbreitung:
Für die Region unbekannt. Augenscheinlich selten, vermutlich aber nur unbeachtet, wie die meisten Arten dieser schwierigen Gattung. Erstnachweis für den Ehinger Raum.

Beschreibung:
Hut 5 - 30 mm breit, muschel-, nieren-, fächer- oder zungenförmig, älter stark gelappt, Hutoberfläche glatt, oder leicht faserig mit büscheligen Härchen, weißlich - cremefarben, hygrophan, Ansatzstelle weißlich striegelig, auch kahl. Insgesamt feucht etwas fettig anfühlend, mit leichter, kaum wahrnehmbarer Riefung am Rand. Lamellen rel. entfernt stehend, jung hellcreme, älter bräunlich; haselbraun bis fast blass orangefarben. striegelig. Stiel nur jung ausgeprägt, älter als kurzer Stumpf oder nicht vorhanden. Trama wässrig, nicht gelatinös, weißlich, ohne besonderen Geruch. Gesellig bis büschelig verwachsen auf finalmorschem Laubholz.

Sporen [95% • 11 • SAP • v • H2O(nat)]: 4,2-5,1-6,0 x 4,1-4,9-5,8 µm; Q = 0,9-1,0-1,2; Vm = 66 µm³; rundlich, feinpunktiertes Ornament, bräunlich. Basidien 4-sporig. Cheilozystiden zylindrisch, keulig, auch kopfig keulig bis utriform, nicht verzweigt oder mit korralloiden Auswüchsen besetzt. Hyphen mit Schnallen.

Bestimmung:
Die Art kann makroskopisch mit einigen weißlichen Crepidotus-Arten verwechselt werden, z.B. mit C. cesatii, C. autochthonus, oder C. mollis fm. mollis. Mikroskopisch ist sie jedoch an folgender Kombination bestimmbar: Runde, warzige Sporen, Hyphen mit vorhandenen Schnallen und einfach geformten Cheilozystiden.

Systematische Einordnung:
Reich: Fungi
Abteilung: Basidiomycota
Klasse: Agaricomycetes
Ordnung: Agaricales
Familie: Inocybaceae
Gattung: Stummelfüßchen (Crepidotus)

Basionym:
Agaricus applanatus Pers.

Synonym:
Agaricus planus Pers.

Verwendung:
Ungenießbar.

Literatur:
  • BREITENBACH, J. & KRÄNZLIN, F. (2000) : Pilze der Schweiz. Band 5. Blätterpilze 3.Teil.Cortinariaceae. Verlag Mycologia Luzern.
  • KNUDSEN, H. & ÖRSTADIUS, L. in KNUDSEN H. & VESTERHOLT J. (2008): Funga Nordica, Nordsvamp, Kopenhagen.
  • KRIEGLSTEINER, G. J. (2000) - Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 4. Ulmer-Verlag.
  • LUDWIG E. (2001) - Pilzkompendium Band 1 Beschreibungen. IHW-Verlag 758 Seiten.

(Jürgen Marqua)

Frk. auf Laubholzstubbe (JM2081)
 
Ansicht v. Stiel & Lamellen (JM2081)
 
Ansicht d. Hutoberseite (JM2081)
 
Ansicht v. Stiel & Lamellen (JM2081)
 
Detailansicht d. Lamellen (JM2081)
 
Tafel m. Mikromerkmalen (JM2081)
 



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