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Funddaten:
15.05.2009, MTB 7723/2/2/4, Mühlen - Ottenhau, 9°39'10.9'' Ost, 48°16'50.3'' Nord,
618 ü. NN, In der Laubstreu auf Laubholzzweig, leg. J. MARQUA, det. C. FISCHER
Fundort:
Degradierter Haargersten-Buchenwald auf Weißjurakalk mit Esche, Hainbuche und alten Eichen
im Bestand. Der Untergrund besteht aus frischem nährstoffreichem Lehmboden mit dicker Mullschicht.
Verbreitung:
Datenlage defizitär. In den Buchenwäldern der Schwäbischen Alb vermutlich aber weiter verbreitet.
Sämtliche Funde von "Haustintlingen" müssten zur Überprüfung der Verbreitung der Art mikroskopiert werden.
Beschreibung:
Hut jung eiförmig, dann glockig-kegelförmig aufschirmend, 3 cm breit, 2,5 cm hoch, mit hell-ocker Färbung,
die Scheibe ist dunkler rötlichbraun gefärbt. Hutoberfläche, besonders in der Hutmitte, mit kleinen
ockerbraunen, leicht abwischbaren Velumschüppchen bedeckt. Stiel weiß gefärbt, 90 x 5 mm
(Basis 8 mm), längsfaserig und bereift, Stielbasis leicht knollenförmig angeschwollen mit häutigen
Velumresten (Name!). Ozonium ein orangebraunes Filzgewebe welches von der Stielbasis ausgehend das
Substrat überzieht.
Sporen: 6,5-8 x 4-4,5 µm; oval, dunkelbraun mit zentralem Keimporus.
Velum aus kugeligen, hyalinen, kettenförmigen bis zylindrischen, braun gefärbten Elementen
Verwechslungen:
Das einzige sichere Unterscheidungsmerkmal zum sehr ähnlichen Haustintling (Coprinus domesticus) sind die
kleineren Sporen. Die bescheidete Stielbasis (an unserem Fund nur undeutlich erkennbar) ist laut Literatur
(VESPER) kein konstantes Merkmal. Zu anderen Tintlingen in der Subsektion Domestici unterscheidet
sich Coprinus ellisii durch bohnenförmige Sporen.
Besonderheiten:
Das Ozonium ist ein charakteristisches Merkmal der Subsektion Domestici (Haustintlinge).
Systematische Einordnung:
Reich: |
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Fungi |
Abteilung: |
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Basidiomycota |
Klasse: |
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Agaricomycetes |
Ordnung: |
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Agaricales |
Familie: |
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Psathyrellaceae |
Gattung: |
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Coprinellus |
Basionym:
Coprinus ellisii Orton
Synonyme:
Coprinellus ellisii (P.D. Orton) Redhead, Vilgalys & Moncalvo
Verwendung:
Unbekannt.
Trivia:
Wie bei allen Tintlingen sollte die mikroskopische Bearbeitung möglichst zeitnah mit dem Fund erfolgen,
da sich der Pilz innerhalb weniger Stunden auflöst (Autolyse).
Literatur:
- BENDER J. (2008): www.bender-biotop.de, Mönchengladbach.
- HORAK E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa, Spektrum, München.
- VESPER A. (1999): Coprinus ellisii in Thüringen, BOLETUS , Jg. 23, Heft 1, Halle (Saale).
(cf)
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Detailansicht d. Hutes (CF0007)
Detailansicht d. Stielbasis (CF0007)
Sporen in Wasser (ca 1000x) (CF0007)
Ozonium
Velumzellen in Wasser (ca 1000x) (CF0007)
Velum und Huthautzellen in Wasser (ca 1000x) (CF0007)
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