Breitknolliger Klumpfuß  
Cortinarius saporatus Britzelmayr
Funddaten:
23.09.2012, MTB 7723/2/2/4, Schlechtenfeld - Liteshart, 9°39'19.3'' Ost, 48°16'31.1'' Nord, 550 ü. NN, Hexenring aus mehreren Exemplaren in Sukzessionsgehölz auf südexponierter Waldwegböschung, leg. & det. C. FISCHER, conf. GÜNTER SAAR.

Fundort:
Lichtung in einer Fichtenparzelle über Weißjura in einem dort befindlichen Sukzessionsgehölz mit Esche, Hasel und Hainbuche. Direkt auf einer Waldwegböschung.

Verbreitung:
Sehr zerstreut in wärmebegünstigten Buchenwäldern. Erstnachweis für den Ehinger und Ulmer Raum.

Weitere Funddaten:
Kartenausschnitt von OpenStreetMap: www.osm-wms.de

Beschreibung:
Hut jung halbkugelig, dann flach ausgebreitet, bis über 10 cm, jung braunocker mit hellen konzentrischen Velumplacken, alt honigbraun. Lamellen hell graubeige. Stiel weiß mit leicht bläulichem Anflug, kräftig, Knolle über 3 cm, Knollenrand dem Stiel gleichfarbig oder mit ockergelbem Band. Cortina weiß, reichlich. Geruch süßlich honigartig. KOH auf Huthaut rotbräunlich, im Fleisch negativ (bräunlich).

Sporen [95% • 20 • SAP • v • H2O(nat)]: 9,5-10,6-11,8 x 5,6-6,2-6,8(7) µm; Q = 1,6-1,7-1,9; Vm = 215 µm³; mehrheitlich citriform aber teilweise auch amygdaloid, grob warzig.

Bemerkungen:
Ich erkenne zwischen dieser Art und dem nahe verwandten C. dalecarlicus keine nennenswerten Unterschiede außer dem Standort (C. saporatus bei Laubbäumen) und der Hutfarbe (bei C. saporatus heller honigbraun). Die hier vorgestellte Kollektion ist aufgrund ihres Standortes kaum einem sicheren Mykorrhizapartner zuzuordnen. Sie könnte sowohl mit den benachbarten Fichten, als auch mit Hasel oder Hainbuche vergesellschaftet gewesen sein.

Systematische Einordnung:
Reich: Fungi
Abteilung: Basidiomycota
Klasse: Agaricomycetes
Ordnung: Agaricales
Familie: Cortinariaceae
Gattung: Haarschleierlinge (Cortinarius)
Untergattung: Schleimköpfe (Phlegmacium)

Synonyme:
Cortinarius subturbinatus Rob. Henry ex P.D. Orton
Phlegmacium saporatum (Britzelmayr) M.M. Moser

Verwendung:
Keine Verwendung bekannt.

Schutzstatus:
In der Roten Liste der Großpilze Deutschlands (2009) unter der Schutzkategorie G = "Gefährdung unbekannten Ausmaßes", aufgeführt.

Literatur:
  • BRANDRUD T. E., FRØSLEV T. G. & JEPPESEN T. S. in KNUDSEN H. & VESTERHOLT J. (2008): Funga Nordica, Nordsvamp, Kopenhagen.
  • GMINDER, A. & KRIEGLSTEINER, G. J. (2010) - Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 5 Ulmer-Verlag, Stuttgart.

(Christian Fischer)

Exemplare am Standort (CF0170) © Christian Fischer
 
Junger und ausgewachsener Fruchtkörper im Profil (CF0170) © Christian Fischer
 
Ansicht d. Lamellen (CF0170) © Christian Fischer
 
Junges Exemplar mit Hutvelum (CF0170) © Christian Fischer
 
Dreiergruppe im Laubstreu (JM0614) © Christian Fischer
 
Junge Exemplare mit Hutvelum (JM0171) © Christian Fischer
 
Sporen in Wasser, ca x1000 (CF0170) © Christian Fischer
 



zurück
zur Startseite