Traniger Glöckling  
Entoloma hirtipes (Schum.: Fries) Moser
Funddaten:
29.03.2011, MTB 7624/4/2/1, Ringingen - Pfifferlingsberg, 9°46'56.3'' Ost, 48°20'46.3'' Nord, 628 ü. NN, gesellig im Moos bei Fichte (Picea abies), leg. & det. J. MARQUA.

Fundort:
Eichen- Buchenmischwald auf feuchterem Boden (Bodenkomplex auf Molassesedimenten) über Kalk-Molasse (Untere Süßwassermolasse).

Verbreitung:
In der Region augenscheinlich selten, da aber sehr früh im Jahr erscheinend, vermutlich häufig unbemerkt.

Weitere Funddaten:
  • KRIEGLSTEINER (2003) gibt für folgende MTB-Quadranten unseres Kartiergebietes Fund-Nachweise an: 7523/3&4.
Beschreibung:
Hut - 30 - 70 mm breit, jung konisch mit deutlicher Papille, älter kaum ausgebreitet, jung dunkel-porphyr, älter und trocken ockerbraun, Hutrand mit durchscheinenden Riefen. Lamellen gedrängt, graubräunlich, später mit Rosaton, Schneiden bewimpert (Lupe!). Stiel deutlich länger als Hutbreite, zylindrisch mit deutlicher Längsriefung, oft verdreht, starr - brüchig, hohl, basal mit hellem Mycelfilz, apikal mit Flöckchen (Kaulozystiden). Trama graubraun, insgesamt dünnfleischig. Geschmack und Geruch mehlig - ranzig.

Sporen [95% • 18 • SAP • v • H2O(nat)]: 9,6-10,9-12,2(12,4) x 7,4-8,3-9,3(9,5) µm; Q = 1,2-1,3-1,5; Vm = 400 µm³; heterodiametrisch, in Seitenansicht mit 5-7 Ecken. Basidien 4-sporig, basal mit Schnallen. Lamellenschneide steril; Cheilozystiden vielgestaltig; zylindrisch - sublageniform, auch apikal kopfig. Pleuro-zystiden vorhanden, ebenso Kaulozystiden an der Stielspitze. Lamellentrama aus langen, aufgeblasenen Hyphen bestehen, Schnallen vorhanden.

Anmerkung:
Der tranige Glöcklich erschein sehr früh im Jahr; schon ab März kann man diese Art in lichten Mischwäldern und Waldrändern bei Fichte finden. Lt. NOORDELOOS erscheint diese Frühlingsart auch im Herbst, dann jedoch in Laubwäldern. Vermutlich handelt es sich hierbei um zwei verschiedene Sippen.

Systematische Einordnung:
Reich: Fungi
Abteilung: Basidiomycota
Klasse: Agaricomycetes
Ordnung: Agaricales
Familie: Entolomataceae
Gattung: Rötlinge (Entoloma)

Basionym:
Agaricus hirtipes Schumach.

Synonyme:
Nolanea hirtipes (Schumach.) P. Kumm.
Rhodophyllus hirtipes (Schumach.) Quél.

Verwendung:
Unbekannt.

Literatur:
  • Bas, C.; Kuyper, T.W.; Noordeloos, M.E.; Vellinga, E.C.; Crevel, R. van; Arnolds, E.J.M. 1988, Flora Agaricina Neerlandica 1: 118
  • GRÖGER, F. (2006) - Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze und Röhrlinge in Europa. Teil 1. Regensburger Mykologische Schriften.
  • HORAK E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa, Spektrum, München.
  • KRIEGLSTEINER, G. J. (2003) - Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 4. Ulmer-Verlag.
  • MOSER M. (1983): Die Röhrlinge und Blätterpilze, 5. Auflage, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart.
  • Noordeloos, M.E. 1992, Entoloma s.l.: 220.

(Jürgen Marqua)

Fruk, im Moos (JM1559)
 
Ansicht v. Hut & Lamellen (JM1559)
 
Junge Frk. im Moos (JM1559)
 
Sporen in Wasser (JM1559)
 
Hyphen d. Lamellentrama in Wasser / Kongorot(NH3) (JM1559)
 
Cheilozystiden in Wasser (JM1559)
 
Pleurozystiden in Wasser / Kongorot(NH3) (JM1559)
 
Kaulozystiden in Wasser (JM1559)
 



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