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Funddaten:
30.05.2008, MTB 7623/4/4/1, Briel - Immenhardt, 48°18'55.72" N, 9°38'38.55" O,
654 ü. NN, gesellig im Moos bei Vogelkirsche (Prunus avium), leg. & det. J. MARQUA.
Fundort:
Weißtannenforst mit Fichten und eingestreuten Jungbuchen auf feuchtlehmiger Para-Rendzina
(Kalkverwitterung) über Kalk-Molasse (Untere Süßwassermolasse).
Verbreitung:
Im Gebiet unbekannt.
Beschreibung:
Hut 35-60 (70)mm, jung konisch mit stumpfem Buckel, alt flach ausgebreitet mit leichtem Buckel,
radialfaserig, seidenmatt, weiß, feucht etwas seidig/schmierig!, Huthaut schlecht abziehbar, Geschmack der
Huthaut gurkig, mehlig (wie Clitopilus prunulus). Huthautfarbe gilbt im Alter. Lamellen nicht so
dicht stehend mit Lamelletten untermischt, jung creme bis gelblich, älter zart rosa, am Stiel ausgebuchtet mit
kleinen Zähnchen am Stiel herablaufend. Stiel 4-5 x 40-60 (70)mm, zylindrisch mit verdickter Basis
(undeutlich keulig), weiß, längsfaserig. Trama reinweiß, rel. fest, auffälliger Geruch nach Mehl/Gurke,
nicht so ranzig. Geschmack wie der Geruch.
Sporenpulver freudig-rosa. Sporen (in H2O nat., p = 95%, n = 14): 7,5-8,8-10,1 x 6,8-7,7-8,6 µm;
Q = 0,9-1,1-1,3; Vm = 277,8 µm³ (ohne Apikulus vermessen); isodiametrisch, 6-8 eckig. Basidien
4-sporig. Cutis Ixocutis mit unpigmentierten Hyphen; 4-8,5 µm breit, mit Schnallen. Tramahyphen
des Hutes 13-16 (20) x 80-100 (150) µm. Keine Zystiden gesehen. Guajak-Reaktion am Exsikkat merklich
positiv (grünbläulich), am frischen Exemplar deutliche Farbreaktion: Trama türkis (blaugrün mit dunkelblauen
Stellen), basale Stielrinde deutlich dunkelblau.
Besonderheiten:
Im Frühjahr erscheinen mehrere hellfarbige Rötlingsarten, die an Rosaceen gebunden sind, und deren
Abgrenzung schwierig sein kann. ROMAGNESI führte die Guajak-Tinktur als makroskopisches Bestimmungs-Reagens ein,
um diese Frühlingrötlinge besser abgrenzen zu können.
Systematische Einordnung:
Reich: |
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Fungi |
Abteilung: |
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Basidiomycota |
Klasse: |
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Agaricomycetes |
Ordnung: |
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Agaricales |
Familie: |
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Entolomataceae |
Gattung: |
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Rötlinge (Entoloma) |
Basionym:
Rhodophyllus niphoides Romagn.
Synonyme:
Entoloma speculum sensu Cooke
Verwendung:
Unbekannt.
Literatur:
- GRÖGER, F. (2006) - Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze und Röhrlinge in Europa.
Teil 1. Regensburger Mykologische Schriften.
- HAUSKNECHT, A. & NOORDELOOS, M. E., (1993) - Die Gattung Entoloma in Ostösterreich. ÖZP 2: 45 - 96.
- KNUDSEN, H. & ÖRSTADIUS, L. in KNUDSEN H. & VESTERHOLT J. (2008): Funga Nordica, Nordsvamp, Kopenhagen.
- KRIEGLSTEINER, G. J. (2004) - Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 4. Ulmer-Verlag.
- MOSER, M. (1983) - Die Röhrlinge und Blätterpilze. 5. Auflage. In: W. Gams: Kleine Kryptogamenflora,
Band 2b/2. Gustav Fischer Verlag Stuttgart.
- SCHWÖBEL, H., (1960) - Ein Beitrag zur Kenntnis der Frühlingsrötlinge (Gruppe Apriles Romagnesi) .
Westfälische Pilzbriefe Band II, Heft 5: 65 - 73.
(Jürgen Marqua)
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Frk. im Moos (JM747)
Jüngere Frk. mit Guajak-Reaktion (JM747)
Detailansicht d. Stielbasis (Guajak-Reaktion) (JM747)
Ixokutis in Wasser / Kongorot(NH3) (JM747)
Sporen in Wasser (JM747)
Hyphen der Huttrama in Wasser / Kongorot(NH3) (JM747)
Hyphen der Ixokutis in Wasser / Kongorot(NH3) (JM747)
Tafel mit Makro- und Mikromerkmalen (JM747)
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