Chlamydospor-Membranrindenpilz  
Granulobasidium vellereum (Ellis & Cragin) Jülich
Funddaten:
06.12.2015, MTB 624/1/2/2, NO Schelklingen – Bannwald "Gehrn", 766 ü. NN, auf der Nordseite eines liegenden entrindeten Laubholzstammes in der Optimalphase der Vermorschung, leg. & det. C. FISCHER.

Fundort:
Bannwaldgebiet mit Haargersten-Buchenwald. Der Untergrund besteht aus kiesigem Alblehm über Weißjura. Darüber eine Terra fusca-Braunerde.

Verbreitung:
Für die Region unbekannt. Erstnachweis für den Ulmer und Ehinger Raum. In Baden-Württemberg insgesamt nur wenige Nachweise dieser wohl seltenen oder auch übersehenen Art.

Beschreibung:
Basidiokarp großflächig, 65 cm breit, resupinat, häutig-membranös, als Haut abziehbar, Hymenium mit mosaikartigen erhabenen Feldern die sich in konzentrischen Wülsten anordnen, hell inkarnat-cremefarben bis rosalich, Rand weiß und feinfaserig.

Sporen [95% • 20 • SAP • v • H2O(nat)]: (5,4)5,5-6,1-6,6 x 5,1-5,6-6,1 µm, Q = 1,0-1,1-1,2; Vm = 101 µm³, kugelig, hyalin, dickwandig, in H2O glatt, undeutlich rau. Chlamydosporen entstehen entweder an dünnen Hyphenenden oder in Verdickungen der Hyphen, dickwandig, ovoid bis subglobos, glatt, 8-10 x 6-7 µm. Hyphensystem monomitisch, Septen mit Schnallen, Hyphen im Subikulum sehr locker und senkrecht zum Substrat stehend, im Hymenium sehr dicht und schwer zu erkennen. Zystiden keine. Basidien auffallend lang und schmal mit kurzen Sterigemen, z.T. weit aus dem Hymenium herausragend.

Bestimmung:
Leicht zu erkennen am ausgedehnten Wuchs mit der auffallenden Hymeniumoberfläche. Mikroskopisch durch die eigenartigen, weit aus dem Hymenium projektierenden Hyphen, den runden Sporen und den dickwandigen Chlamydosporen.

Systematische Einordnung:
Reich: Fungi
Abteilung: Basidiomycota
Klasse: Agaricomycetes
Ordnung: Agaricales
Familie: Cyphellaceae
Gattung: Granulobasidium

Basionym:
Corticium vellereum Ellis & Cragin

Synonyme:
Corticium bresadolae Bourdot
Corticium chlamydosporum Burt
Hypochnicium vellereum (Ellis & Cragin) Parmasto
Terana vellerea (Ellis & Cragin) Kuntze

Verwendung:
Unbekannt.

Literatur:
  • BERNICCHIA A. & GORJÓN S. P. (2010): Corticiaceae s.l. Fungi Europaei N° 12, Edizioni Candusso, Italia.
  • ERIKSSON, J. & RYVARDEN, L. (1976), The Corticiaceae of North Europe Volume 4: 730-733, Fungiflora (Oslo).
  • JÜLICH, W. (1984) - Kleine Kryptogamenflora Band II b/1. Die Nichtblätterpilze, Gallertpilze und Bauchpilze.
  • KRIEGLSTEINER, GERMAN J. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs, Band 1, Ulmer, Stuttgart (Hohenheim).

(Christian Fischer)

Basidiokarp am Standort (CF0259)
 
Kleines Basidiokarp im Detail (CF0259)
 
Basidiokarp Oberflächenausschnitt (CF0259)
 
Hymenium mit projektierenden Basidiolen in Kongo 1000x (CF0259)
 
Chlamydosporen im Subhymenium, Ausschnitt von 1000x (CF0259)
 
Einzelne Chlamydospore im Subhymenium bei 1000x (CF0259)
 
Basidiosporen, Ausschnitt von 1000x (CF0259)
 



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