Bräunender Fälbling  
Hebeloma laterinum (Batsch) Vesterh.
Funddaten:
02.10.2011, MTB 7624/2/3/1, Schelklingen - Steinbruch Sotzenhausen, 9°45'30.2'' Ost, 48°22'19.8' Nord, 600 m ü. NN, bei Kiefer über Zementmergelboden, leg. & det. C. FISCHER, conf. GÜNTER SAAR.

Fundort:
Ehemalige Grubensohle in aufgelassenem Steinbruch. Dort hat sich ein Mesobrometum mit Wacholder, Kiefer und Fichte auf mergeligem Rohboden entwickelt.

Verbreitung:
Im Gebiet der wohl häufigste Fälbling. Er kommt in den verschiedensten Biotopen vor. Besonders auch in Buchenwäldern.

Weitere Funddaten: Kartenausschnitt von OpenStreetMap: www.osm-wms.de
  • GMINDER (2010) gibt für folgende MTB-Quadranten unseres Kartiergebietes Fund-Nachweise an: 7524/2, 7623/1&2, 7624/2&4 und 7724/2.
Beschreibung:
Hut klein, bis 3,5 cm, fleischig, deutlich gewölbt, schmierig, zimtbraun, Rand heller, undeutlich gerippt. Lamellen gedrängt, creme, ohne Guttationstropfen. Stiel bis 3 cm x 12 mm, Basis keulig (bis 15 mm) wurzelnd, mit Velumzone, darüber fein bereift, darunter faserig-flockig, zur Basis hin bräunend. Geruch sehr schwach süßlich, nicht kakaoartig.

Sporen [95% • 20 • SAP • v • H2O(nat)]: 8,0-8,9-9,7 x 4,7-5,3-5,9 µm; Q = 1,5-1,7-1,8; Vm = 132 µm³; stark dextrinoid, mandelförmig bis breit ellipsoid, fein warzig. Cheilozystiden zylindrisch bis schmal clavat, apikal 5 µm breit, keine mediale Wandverdickung.

Bestimmung:
Man achte auf den bräunenden Stiel, den eher kleinen kompakten Wuchs und den fast fehlenden, nur süßlichen Geruch.

Anmerkungen:
VESTERHOLT (2008) hat bei seiner Revision der Gattung viele Arten neu definieren müssen, da sie in der bisherigen Literatur nicht eindeutig abgrenzbar waren. Dies traf auch auf die hier beschriebene Art zu. Demnach muss sie heute Hebeloma laterinum heißen.

Systematische Einordnung:
Reich: Fungi
Abteilung: Basidiomycota
Klasse: Agaricomycetes
Ordnung: Agaricales
Familie: Cortinariaceae
Gattung: Fälblinge (Hebeloma)

Basionym:
Agaricus senescens Batsch

Synonyme:
Agaricus laterinus Batsch
Hebeloma birrus (Fries) Saccardo ss. Bresadola
Hebeloma edurum Métrod ex Bon
Hebeloma sinuosum (Fr.)Quel. ss.Konr.& Maubl.
Hebeloma sinapizans (Paulet) Saccardo ss. J.E. Lange

Verwendung:
Ungenießbar.

Literatur:
  • BREITENBACH, J & F. KRÄNZLIN (1995) - Pilze der Schweiz , Band 5. Verlag Mycologia, Luzern.
  • GMINDER, A. & KRIEGLSTEINER, G. J. (2010) - Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 5 Ulmer-Verlag, Stuttgart.

(Christian Fischer)

Fruchtkörpergruppe von oben (CF0131)
 
Hutunterseite und Stiel (CF0131)
 
Junges Exemplar mit Cortinaresten am Stiel (CF0131)
 
Sporen in Melzer (ca 400x / CF0131)
 
Sporen in Wasser (ca 1000x / CF0131)
 
Cheilozystide in Wasser (ca 1000x / CF0131)
 



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