Feinfilziger Fälbling  
Hebeloma tomentosum (M.M. Moser) Gröger & Zschiesch.
Funddaten:
03.10.2012, MTB 7624/3/4/2, Allmendingen - NSG Schanze, 9°43'40.8'' Ost, 48°18'58.3'' Nord, 525 ü. NN, im Riedgras bei Salweiden (Salix caprea), leg. & det. J. MARQUA.

Fundort:
Kalkmagerrasen mit Waldkiefern und Wacholder auf Pararendzina aus Mergelsteinzersatz über Malm Zeta 2 (Zementmergel), am Randbereich eines künstlich angelegten Feuchtbiotopes im Riedgras, Schilf.

Verbreitung:
Für die Region unbekannt, vermutlich in den entsprechenden Habitaten nicht selten, aber unbeachtet.

Weitere Funddaten:
  • GMINDER (2010) gibt für folgende MTB-Quadranten unseres Kartiergebietes einen Fund-Nachweise von HERMANN BRAUNER an: 7724/1.
Hut - 50 mm breit, jung halbkugelig bis konvex, mit angedeutetem Buckel, Huthaut feinfilzig, bei trockener Witterung schuppig aufbrechend, feucht nicht schmierig oder schleimig, nur wachsartig glatt. Hutrand unregelmäßig scharf abgesetzt. Lamellen mäßig dicht gedräng, mit Lamelletten untermischt, am Stiel ausgerandet, mit kurzem Zähnchen angeheftet oder kurz herablaufend, tonfarben, ockerlich, älter ockerbräunlich. Stiel 40-50 x 5-6 mm, zylindrisch, basal etwas verdickt, längsfaserig, apikal etwas schuppig, auch wie bereift wirkend, hellocker, wenig nachbräunend, jung hellocker. Trama cremefarben, älter bräunlich, Stiel älter hohl und grauocker, längsfaserig. Geschmack mild, dumpf aromatisch. Geruch parfümiert süßlich, penetrant, typischer "Sacchariolens-geruch". Sporenpulver hellbraun.

Sporen [95% • 12 • SAP • v • H2O(nat)]: 11,0-13,5-16,0 x 5,8-7,0-8,1 µm; Q = 1,6-1,9-2,2; Vm = 350 µm³; amygdaloid - citriform, grobwarzig, bräunlich. Basidien 4-sporig. Cheilozystiden zahlreich, rel. kurz, zylindrisch, aber auch keulen- bis birnenförmig.

Anmerkung:
Die Art wurde an diesem Standort von uns schon in den 90er Jahren beobachtet, jedoch nicht bestimmt.

Systematische Einordnung:
Reich: Fungi
Abteilung: Basidiomycota
Klasse: Agaricomycetes
Ordnung: Agaricales
Familie: Strophariaceae
Gattung: Fälblinge (Hebeloma)

Basionym:
Hebeloma sacchariolens var. tomentosum M.M. Moser

Synonyme:
Hebeloma hetieri Boudier

Verwendung:
Giftverdächtig.

Literatur:
  • ENDERLE M. (2004) - Die Pilzflora des Ulmer Raumes. Süddeutsche Verlagsgesellschaft Ulm. S. 377 (mit Mikrozeichnungen).
  • GMINDER, A. & KRIEGLSTEINER, G. J. (2010) - Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 5 Ulmer-Verlag, Stuttgart.
  • GRÖGER, F.; ZSCHIESCHANG, G. (1982) - Hebeloma-Arten mit sacchariolens-Geruch. Zeitschrift für Mykologie. 47:195-210.
  • MOSER M. (1983): Die Röhrlinge und Blätterpilze, 5. Auflage, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart.

(Jürgen Marqua)

Fruchtkörper im Gras (JM1984)
 
Fruchtkörper im Gras (JM1984)
 
Ansicht d. Huthaut & Stiel (JM1984)
 
Detailansicht d. Huthaut (JM1984)
 
Detailansicht d. Lamellen (JM1984)
 
Tafel m. Mikromerkmalen (JM1984)
 



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