Microbotryum saponariae M. Lutz, Göker, Piątek, Kemler, Begerow & Oberw.
15.07.2019, MTB 7822/2/4/3, Riedlingen - Färberweg 62, 540 ü. NN, befallene Antheren des Seifenkrauts (Saponaria officinalis), leg. & det. WOLFGANG & CHRISTL KAISER, conf. J. MARQUA.
Fundort:
Privatgarten.
Verbreitung:
Für die Region unbekannt, lt. www.pilze-deutschland.de gibt es nur zwei Fundnachweise aus Baden-Württemberg. ENDERLE listet zwei Funde aus Bayern (Ulm / Neu-Ulmer Raum). Sehr wahrscheinlich ist dieser Pflanzenparasit weit verbreitet und nicht selten, jedoch unbeachtet.
Weitere Funddaten:
- www.pilze-deutschland.de listet aus Baden-Württemberg nur zwei Fundnachweise (ERIC STRITTMATTER & JULIA KRUSE). ENDERLE (2004) nennt zwei Nachweise aus dem Ulmer Raum (M. violaceum: MTB 7527/2 & 7626/3)
Befallsbild: Sori in offenen Blüten der Wirtspflanze, mit zuerst hellbrauner, schließlich rotbrauner bis violettbrauner Sporenmasse bedeckt, die sehr leicht stäubt, und die Blütenblätter beschmutzt. Ohne besonderen Geruch. Befallene Pflanzen sind steril.
Sporen [95% 20 SAP v H2O(nat)]: 6,4-7,8-9,3 x 6,1-7,2-8,3 µm; Q = 1,0-1,1-1,3; Vm = 215 µm³; rundlich, rötlichbraun - violettlich, mit feinnetzigem Ornament.
Anmerkungen:
Mit Thecaphora saponariae gibt es gibt noch eine andere Art, deren Sori sich in geschlossenen Blüten entwickelt, größere Sporen besitzt, die kein netziges, sondern warziges Ornament zeigen. M. saponariae befällt außer Saponaria officinalis noch folgende Arten: Saponaria pumila, Saponaria lutea, Saponaria ocymoides, Saponaria lempergii.
Systematische Einordnung:
| Reich: | Fungi | |
| Abteilung: | Basidiomycota | |
| Klasse: | Microbotryomycetes | |
| Ordnung: | Microbotryales | |
| Familie: | Microbotryaceae | |
| Gattung: | Microbotryum |
Synonyme:
Microbotryum violaceum (Pers.) G. Deml & Oberw. s.l. p.p.
Ustilago violacea (Pers.) Roussel
Verwendung:
Unbekannt.
Literatur:
- KLENKE, F., SCHOLLER, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum.
- LUTZ, M.; GÖKER, M.; PIATEK, M.; KEMLER, M.; BEGEROW, D.; OBERWINKLER, F. (2005) Anther smuts of Caryophyllaceae: molecular characters indicate host-dependentspecies delimitation. Mycological Progress. 4(3):225-238
(Jürgen Marqua)
Befallsbild (JM3084)
Vergr. Ansicht d. Befalls (JM3084)
Vergr. Ansicht d. Befalls (JM3084)
Detailansicht d. Antheren (JM3084)
Vergr. Ansicht d. Antheren (JM3084)
Sporen in Wasser (JM3084)
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