Kubanischer Kahlkopf   
Psilocybe cubensis (Earle) Singer
Funddaten:
13.11.2018, MTB 7724/1/2/3, Ehingen - Bahnhofstraße, 530 ü. NN, Zuchtbox (aus wissenschafllichem Interesse und im Kontext einer pilzkundlichen Sammlung), det. J. MARQUA.

Verbreitung:
Keine heimische Art. Es existieren nur Zuchtansätze, die entweder im Ausland besorgt, oder über das Internet bestellt werden.

Weitere Funddaten:
  • www.pilze-deutschland.de listet nur einen Fundnachweis aus einer Pilzberatungsstelle in Mannheim: MTB 6517/2.
Beschreibung:
Hut 2-8 cm breit, jung konisch, älter konvex mit stumpfem Buckel und schließlich flachkonvex. Fuchsig - braun, radialstreifig, Huthaut feucht wachsartig, trocken feinfilzig. Lamellen eng stehend, mit Lamelletten untermischt, jung grau, älter purpurfarben. Stiel 20 - 100 x 5-15 mm, zylindrisch, oft gebogen, basal knollig, weißlich, mit häutigem Ring. Trama weißlich, bei Verletzung blau anlaufend! Sporenpulver rotbraun.

Sporen [95% • 22 • SAP • v • H2O(nat)]: 10,1-11,7-13,3 x 6,0-7,4-8,7 µm; Q = 1,3-1,6-1,9; Vm = 336 µm³; ellipsoid, dickwandig, rotbraun, mit Keimporus, glatt. Basidien 2- aber auch 4-sporig. Pleurozystiden vorhanden. Cheilozystiden zahlreich, birnenförmig und auch mit Köpfchen.

Anmerkungen:
Die Art wächst auf dem Dung von Großtieren wie Rindern, Wasserbüffeln oder Elefanten oder gut gedüngten Böden und stammt ursprünglich aus dem tropischen Afrika. Als Kulturfolger der Viehzucht hat sich die Art überall dort in den Tropen verbreitet, wo Rinderwirtschaft betrieben wird. Sie wurde daher wahrscheinlich erst mit dem Dung der Nutztiere der spanischen Eroberer nach Südamerika eingeschleppt.

Systematische Einordnung:
Reich: Fungi
Abteilung: Basidiomycota
Klasse: Agaricomycetes
Ordnung: Agaricales
Familie: Strophariaceae
Gattung: Psilocybe

Basionym:
Stropharia cubensis Earle

Synonyme:
Hypholoma caerulescens (Pat.) Sacc. & Trotter
Naematoloma caerulescens Pat.
Psilocybe cubensis var. caerulescens (Pat.) Singer & A.H. Sm.
Stropharia cyanescens Murrill

Verwendung:
Der Kubanische Kahlkopf wird wegen des Gehalts an Psilocybin (etwa 0,5 bis 0,9 % der Trockenmasse) und Psilocin als Halluzinogen und Giftpilz eingestuft. Wegen dieser Inhaltsstoffe ist der Handel und Besitz des Pilzes in Deutschland und vielen weiteren Ländern untersagt. Wegen seiner psychedelischen Wirkung wird der Kubanische Kahlkopf traditionell von Schamanen genutzt und ist, auch gezüchtet, als Droge verbreitet

Literatur:
  • GUZMÁN G. (1983) - The genus Psilocybe. Beihefte zur NOVA HEDWIGIA Heft 74. J. Cramer FL - 9490 Vaduz
  • HORAK E. (2005) - Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. Spektrum. Akademischer Verlag. 555 Seiten.
  • LUDWIG E. (2001) - Pilzkompendium Band 1 Beschreibungen. IHW-Verlag

(Jürgen Marqua)

Substratballen mit Frk. (JM3038)
 
Ansicht d. Lamellen (JM3038)
 
Ansicht d. Huthaut (JM3038)
 
Angeschnittener Frk. (JM3038)
 
Growbox mit jungen Frk. (JM3038)
 
Tafel m. Mikromerkmalen (JM3038)
 



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