Braunfuß-Stielporling  
Polyporus melanopus Swartz ex Fries
Funddaten:
29.08.2005, MTB 7623/3/3/3, Ehingen - Häslen, 9°40'14.8'' Ost, 48°18'10.6'' Nord, 633 ü. NN, auf vergrabenem Wurzelholz von Buche (Fagus sylvatica), Initialphase der Vermorschung, leg. & det. J. MARQUA.

Fundort:
Waldmeisterbuchenwald, Mischwald auf Süßwasserkalk.

Verbreitung:
Augenscheinlich selten, vermutlich in Buchenbeständen häufiger, jedoch unbeachtet oder mit anderen Porlingen verwechselt (Polyporus badius).

Weitere Funddaten:
Kartenausschnitt von OpenStreetMap: www.osm-wms.de
  • KRIEGLSTEINER (2001) gibt für folgende MTB-Quadranten unseres Kartiergebietes Fund-Nachweise an: 7523/2, 7524/2, 7525/4, 7624/1, 7625/2 und 7723/1.
Beschreibung:
Hut 20-60 mm breit, in Draufsicht kreisrund - oval, auch unregelmäßig (kleinere Exemplare), trichterig mit etwas herabgebogenem Rand, teilweise vom Rand her eingerissen, Oberfläche feinfilzig, matt, kittfarben - schmutzigweiß, in der Mitte schmutzig bräunlich, kleine braune Schüppchen sichtbar (Lupe 20x), die zur Mitte hin zunehmen. Hymenium cremefarben weißlich, aus kleinen rundlichen Poren bestehend, 4-5/mm, die am Stiel leicht herablaufen, Röhrenschicht sehr dünn 0,1 mm. Stiel kreisel- bis spindelförmig, basal verjüngend, junge Frk. aus dem Stiel d. älteren herauswachsend, untere Hälfte d. Stieles dunkel - kakaobraun gefärbt, haarig - feinfilzig, auch längsrillig. Trama hellcreme - weißlich, faserig (längsfaserig, der Stielbasis entspringend), gummiartig zäh. Geruch angenehm säuerlich pilzig. Geschmack mild, unspezifisch pilzig, etwas adstringierend. Sporenpulver weiß.

Sporen [95% • 16 • SAP • v • H2O(nat)]: 6,0-7,4-8,8 x 2,7-3,4-4,1 µm; Q = 1,7-2,1-2,5; Vm = 47,7 µm³; ellipsoid - zylindrisch, hyalin, glatt, inamyloid. Hyphensystem dimitisch, generative Hyphen mit Schnallen. HDS ein Hymeniderm aus keuligen Hyphenenden mit intrazellulärem Pigment.

Besonderheiten:
Von P. badius nur durch die HDS (Hymeniderm) und die Schnallen an den generativen Hyphen sicher unterscheidbar.

Systematische Einordnung:
Reich: Fungi
Abteilung: Basidiomycota
Klasse: Agaricomycetes
Ordnung: Polyporales
Familie: Polyporaceae
Gattung: Stielporlinge (Polyporus)

Basionym:
Boletus melanopus Pers.

Synonyme:
Boletus infundibuliformis var. melanopus (Pers.) Pers.
Leucoporus melanopus (Pers.) Quél.
Melanopus varius subsp. melanopus (Pers.) Bourdot & Galzin
Pelloporus melanopus (Pers.) Lázaro Ibiza
Polyporellus melanopus (Pers.) P. Karst.

Verwendung:
Wegen zäher Konsistenz ungenießbar.

Literatur:
  • JÜLICH W. (1984) - Die Nichtblätterpilze, Gallertpilze und Bauchpilze. In Gams, kleine Kyptogamenflora 2B (2) Fischer, Stuttgart.
  • KRIEGLSTEINER, G. J. (2000) - Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 1. Ulmer-Verlag.

(Jürgen Marqua)

Frk. an vergrabenem Wurzel-Holz (JM1443)
 
Ansicht d. feuchten Hutoberfläche (JM1443)
 
Huthaut eines hellen Exemplares (JM2092)
 
Seitenansicht d. Frk. (JM2092)
 
Detailansicht d. Stielbasis (JM2092)
 
Tafel m. Mikromerkmalen (JM2092)
 



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