Netzflockiger Rosa-Täubling  
Russula aurora Krombholz
Funddaten:
21.07.2012, MTB 7625/1/3/3, S Erstetten - Waldbiotop Sandhau, 9°50'02.2'' Ost, 48°21'40.1'' Nord, 628 ü. NN, zahlreich bei Buche (Fagus sylvatica), leg. & det. C. FISCHER.

Fundort:
Waldmeister-Buchenwald auf frischem Lehmboden über Sedimenten der Unteren Süßwassermolasse.

Verbreitung:
Auf lehmigen, feuchten Standorten mit Tertiäruntergrund in Buchenwäldern weit verbreitet.

Weitere Funddaten:
Kartenausschnitt von OpenStreetMap: www.osm-wms.de
  • KRIEGLSTEINER (2001) gibt für folgend MTB-Quadranten unseres Kartiergebietes Fund-Nachweise an: 7525/3&4, 7624/2&4 und 7625/1
Beschreibung:
Hut bis 9 cm, feucht schmierig, trocken matt, ziegelrot bis karminrosa (ähnlich Hypholoma lateritium), Mitte oft gelbocker ausgebleicht, Huthaut schlecht abziehbar, darunter karminrosa. Lamellen creme, am Stiel ausgebuchtet, ohne Lamelletten, am Grund mit Anastomosen. Stiel bis 8 cm lang und bis 2 cm dick, weiß, apikal weißflockig, schwammig, mit FeSO4 fleischrosa. Fleisch weiß, unveränderlich, mild, ohne besonderen Geruch, mit FeSO4 fleischrosa, mit Sulfovanillin sofort eosinrot. Sporenpulver weißlich, keine Farbveränderung beobachtet.

Sporen [95% • 21 • SAP • v • H2O(nat)]: 6,1-7,0-7,9 x (5,1)5,2-5,9-6,6 µm; Q = 1,1-1,2-1,4; Vm = 128 µm³; subglobos, fein netzig bis zebriert, Ornament wenig erhaben. Keine Pileozystiden. Primordialhyphen inkrustiert, Endzelle keulig, bis 6 µm dick.

Bestimmung:
Die eosinrote Farbreaktion im Fleisch, die fehlenden Pileozystiden und die inkrustierten Primordialhyphen führen zur Subsektion Roseinae. Zu aurora führen die weißflockige Stielspitze, weißliches Sporenpulver, fehlender Geruch und Geschmack.

Systematische Einordnung:
Reich: Fungi
Abteilung: Basidiomycota
Klasse: Agaricomycetes
Ordnung: Russulales
Familie: Russulaceae
Gattung: Täublinge (Russula)

Basionym:
Russula aurora Krombh.

Synonyme:
Russula rosea Quelet non Persoon
Russula velutipes Velen.

Verwendung:
Essbar.

Trivia:
Wie bei vielen anderen Täublingen fluoresziert das Fleisch bei R. aurora dunkel violett, während Lamellen und Stielrinde gelb leuchten und eine schmale Zone unter der Huthaut grellweiß erscheint.

Literatur:
  • KNUDSEN H., RUOTSALAINEN J. & VAURAS J. in KNUDSEN H. & VESTERHOLT J. (2008): Funga Nordica, Nordsvamp, Kopenhagen.
  • KRIEGLSTEINER, G. J. in KRIEGLSTEINER, G. J. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs, Band 2, Ulmer, Stuttgart (Hohenheim).

(Christian Fischer)

Frk. in d. Laubstreu (JM0578)
 
Gesamte Kollektion am Standort (CF0158)
 
Ansicht d. Hutoberfläche (CF0158)
 
Hutunterseite mit Lamellen (CF0158)
 
Sporen in Melzer, bei 1000x Vergrößerung eingezoomt (CF0158)
 



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