Ramularia hellebori Fuckel   

Funddaten:
15.04.2017, MTB 7624/3/3/3, Ehingen - Häslen, 633 ü. NN, auf Blattober und -unterseiten der stinkenden Nieswurz (Helleborus foetidus), leg. & det. J. MARQUA.

Fundort:
Waldrand / Wacholderheide auf Pseudogley-Braunerde /Lößlehm über Brackwassermolasse.

Verbreitung:
Unbekannt, Erstnachweis für den Ehinger und Ulmer Raum und vermutlich auch für Baden-Württemberg, in Deutschland nur wenige Nachweise (JULIA KRUSE aus dem Raum Niedersachsen). Vermutlich nicht selten, aber unbeachtet.

Beschreibung:
Befallsbild aus rundlichen bis unförmigen bis eckigen Blattflecken bestehen, 1-15 mm Durchmesser, jung gelblich - bräunlich, älter dunkelbraun bis schwärzlich oder dunkel purpur bis violett. Caervuli konzentrische Ringe bildend, weißlich bis cremefarben, aus vereinzelten Pusteln bestehend. Blattflecken am Rand oft etwas heller, weißlich oder silbrig.

Konidien [95% • 22 • SAP • v • H2O(nat)]: 7,0-12,6-18,1(19,4) x 2,4-3,3-4,3 µm; Q = 2,1-3,8-5,5; Vm = 75 µm³; subzylindrisch - ellipsoid, jung eiförmig, hyalin, glatt, catenat, einzellig, vereinzelt verwzeigt in Bündeln. Konidienträger zahlreich in dichten Bündeln einer dunklen Stroma entspringend, zylindrisch, verzweigt, septiert und mit seitlichen Sprossen.

Anmerkungen:
Von der Art werden zwei Varietäten unterschieden, die aber von einigen Autoren als synonym gesehen werden; Ramularia hellebori var. hellebori (mit 1-2 zelligen Konidien, Blattflecken kreisförmig), und Ramularia hellebori var. nigricans (mit nur 1-zelligen Konidien, die größer sind, und Blattflecken unregelmäßig und zusammenfließend).

Systematische Einordnung:
Reich: Fungi
Abteilung: Ascomycota
Klasse: Dothideomycetes
Ordnung: Capnodiales
Familie: Mycosphaerellaceae
Gattung: Ramularia

Synonyme:
Oidium fusisporioides Fuckel
Ramularia hellebori var. nigricans C. Massal.
Ramularia recognita C. Massal.

Verwendung:
Unbekannt.

Literatur:
  • BRAUN, U. (1998) - A monograph of Cercosporella, Ramularia and allied genera (phytopathogenic Hyphomycetes). 2:1-493
  • ELLIS M. B. & J. P. ELLIS (1985) - Microfungi on Land Plants. An Identification Handbook. Croom Helm. London&Sydney.
  • BRANDENBURGER W. (1981) - Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa. Gustav-Fischer-Verlag.

(Jürgen Marqua)

Wirtspflanze Helleborus foetidus (JM2677)
 
Befallsbild d. Grundblätter (JM2677)
 
Befallsbild Blattoberseiten (JM2677)
 
Vergr. Ansicht d. Blattflecken (JM2677)
 
Detailansicht d. Blattflecken (JM2677)
 
Tafel m. Mikromerkmalen (JM2677)
 



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