Brinkmanns Rindenpilz
Sistotrema brinkmannii (Bresadola) Eriksson |
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Erstfund: 03.12.2011, MTB 7723/2/2/4, Schlechtenfeld - Liteshart, 9°39'13.6'' Ost, 48°16'28.2'' Nord, 560 ü. NN, als Überzug auf der Unterseite eines Eschenastes in der Finalphase der Vermorschung, leg. & det. C. FISCHER, conf. FRANK DÄMMRICH & WOLFGANG DÄMON. Fundort: Hainbuchenwald auf degradiertem Standort eines Haargersten-Buchenwaldes. Der Untergrund besteht aus Weißjura mit einer Braunerde-Terra fusca. Verbreitung: Vermutlich weit verbreitet, aber wegen seiner unspektakulären und hauchdünnen Basidiokarpien übersehen oder nicht beachtet. Weitere Funddaten: Kartenausschnitt von OpenStreetMap: www.osm-wms.de
Basidiokarp resupinat, hauchdünn, einen mehlartigen weißen Überzug bildend, der unter der Lupe spinnwebig wirkt und verstreute winzige Wärzchen hat. Sporen [95% • 21 • SAP • v • H2O(nat)]: 3,6-4,1-4,7 x 1,9-2,4-2,9 µm; Q = 1,5-1,8-2,0; Vm = 12 µm³; klein, nierenförmig bis suballantoid, hyalin, glatt, dünnwandig mit zahlreichen Öltröpfchen. Hyphensystem monomitisch, Septen mit Schnallen. Ohne Zystiden. Basidien reif utriform, 6 bis 8-sporig, jung mit kegelförmiger Spitze. Kristalle im Subikulum. Bestimmung: Wichtigste Kennzeichen sind das hauchdünne, spinnwebige Basidiokarp mit den verstreuten winzigen Wärzchen, die 6 bis 8-sporigen Basidien und die auffallend gebogenen, nierenförmigen Sporen. Bemerkungen: Neueste molekulargenetische Untersuchungen haben gezeigt, dass S. brinkmannii mit den Keulenpilzen (Clavulina) und Flechtenkeulchen (Multiclavula) verwandt ist und mit diesen in die Ordnung Cantharellales (Leistenpilze) gehört (MONCALVO et al. 2006, MATTHEW et al. 2007). Systematische Einordnung:
Basionym: Odontia brinkmannii Bres. Synonym Corticium catonii Burgeff Corticium masculi Sprau Corticium varians Kniep Grandinia brinkmannii (Bres.) Bourdot & Galzin Trechispora brinkmannii (Bres.) D.P. Rogers & H.S. Jacks. Verwendung: Keine Verwendung bekannt. Trivia: Von der Gattung Sistotrema ist bekannt, dass sie eine Nebenfruchtform hat. Interessanterweise ist die Hauptfruchtform ein Holzzersetzer, während die Nebenfruchtform mit Orchideen eine Symbiose eingeht (CURRAH 1990). Literatur:
(Christian Fischer) |
Basidiocarp Gesamtansicht (JM1821) Vergr. Ansicht Basidiokarp (JM1821) Detailansicht d. Hymeniums (JM1821) Detailansicht d. Hymeniums (JM1821) Tafel m. Mikromerkmalen (JM1821) |
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