Hellrandiger Olivschnitzling  
Simocybe centunculus (Fr.: Fr.) Karst.
Funddaten:
20.06.2012, MTB 7525/3/3/3, Dietingen - Hülen, 9°50'16.0'' Ost, 48°24'04.8'' Nord, 610 ü. NN, 4 Exemplare an liegendem Buchenstamm in der Optimalphase der Vermorschung, leg. & det. J. MARQUA.

Fundort:
Buchenmischwald auf lehmigem Boden über pleistozänem Donauschotter.

Verbreitung:
In der Region unbekannt, vermutlich zertreut und nicht selten, aber übersehen oder mit anderen ähnlichen Holzbewohnern verwechselt.

Weitere Funddaten:
  • KRIEGLSTEINER (2003) gibt für folgede MTB-Quadranten unseres Kartiergebietes Fund-Nachweise an: 7624/1 und 7525/3.
Beschreibung:
Hut bis 3 cm breit; jung konvex - halbkugelig mit herabgebogenem Rand, älter konvex - fast kuboid, Hutmitt kaum vertieft, Oberfläche feinsamtig bereift, honigbraun - ockerlich, älter auch dunkler braun mit Olivtönen, hygrophan, von der Hutmitte beginnend ockerlich ausblassend, Hutrand im jungen, vitalen Zustand mit auffallendem hellen Saum. Lamellen rel. entfernt stehend, mit kurzen Lamelletten, auch gegabelt, graubraun bis olivbräunlich mit cremefarbenen, hell bewimperten Schneiden. Stiel bis 2,5 cm lang, bis 4 mm dick; holzfarben - weißlich oder graubraun mit Bereifung. Trama dünnfleischig ockerbräunlich mit Olivton. Geruch pilzig - leicht mehlig.

Sporen [95% • 25 • SAP • v • H2O(nat)]: 5,9-6,9-8 x 3,7-4,2-4,7(4,8) µm; Q = 1,4-1,6-1,9; Vm = 64 µm³; oval bis breit bohnenförmig, bräunlich, glatt und mehr oder weniger dickwandig, ohne sichtbaren Keimporus. Huthaut ein Trichoderm, mit keuligen - utriformen Pileozystiden. Cheilozystiden 40-60 x 8-10 µm; zahlreich, z.T. büschelig, vielgestaltig: zylindrisch, keulig, auch etwas kopfig und utriform, teilweise auch mit schlauchartigen Auswüchsen.

Systematische Einordnung:
Reich: Fungi
Abteilung: Basidiomycota
Klasse: Agaricomycetes
Ordnung: Agaricales
Familie: Inocybeaceae
Gattung: Olivschnitzlinge (Simocybe)

Basionym:
Agaricus centunculus Fries

Synonyme:
Ramicola centuncula (Fries) Watling
Naucoria centunculus (Fries) P. Kummer
Simocybe centunculus var. centunculus
Agrocybe centunculus (Fries) Romagnesi
Ramicola centunculus (Fries) Watling
Agrocybe centuncula (Fries) Romagnesi

Verwendung:
Unbekannt

Literatur:
  • BON M. (1988) - Pareys Buch der Pilze. Über 1500 Pilze Europas davon 1230 in Farbe.Parey Verlag. S. 264.
  • HORAK E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa, Spektrum, München.
  • KRIEGLSTEINER, G. J. (2003) - Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 4. Ulmer-Verlag.
  • LUDWIG E. (2001) - Pilzkompendium Band 1 Beschreibungen. IHW-Verlag 758 Seiten. S. 80.
  • MOSER M. (1983): Die Röhrlinge und Blätterpilze, 5. Auflage, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart.
  • SENN-IRLET B. in KNUDSEN H. & VESTERHOLT J. (2008): Funga Nordica, Nordsvamp, Kopenhagen.

(Jürgen Marqua)

Fruchtkörper auf Buchenholz (JM1940)
 
Ansicht d. Huthaut (JM1940)
 
Ältere Fruchtkörper (JM1940)
 
Ansicht d. Lamellen (JM1940)
 
Detailansicht d. Lamellenschneiden (JM1940)
 
Tafel m. Mikromerkmalen (JM1940)
 
Tafel m. Mikromerkmalen (ca 1200x) (JM1940)
 



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