Kulturlandschaft
    Lebensraum Parkanlagen
Parkanlagen (Stadtparks & Friedhöfe)  
Beschreibung:
Parkanlagen und Friedhöfe sind wertvolle Grünflächen die zur Biodiversität der urbanen Räume beitragen. Sie dienen in erster Linie der Erholung und der Verbesserung des Stadtklimas. Die parzellenweise Gliederung ist oft kleinräumig. Diese strukturelle Diversität ermöglicht eine grosse Artenvielfalt. Im Gegensatz zu landwirtschaftlich genutzten Flächen, besteht auf Grünflächen kein Produktionsdruck. Das hohe Alter vieler Anlagen, das sich vor allem am Alter des Baumbestands zeigt, erlaubt die Entwicklung verschiedenster Biotope.

Entstehung:
Aussenräume, Grün-, Freiflächen und auch Friedhöfe hat es seit der Antike in allen europäischen Städten gegeben. Insbesondere private Gärten sind ein durchgängiges Element der Stadtkultur. Darüber hinaus gab es bis in das 18. Jahrhundert hinein mindestens zum Aufenthalt geeignete Straßen, Plätze und Promenaden. Auf Veranlassung des liberal eingestellten Adels, aber auch durch die Initiative von Bürgern, entstanden erste Volksgärten und Volksparks, die allerdings der Idee des englischen Landschaftsparks folgten und vor allem ästhetisches Vergnügen bereiten sollten.

Einige typische Baumarten und Sträucher:
Roßkastanie (Aesculus hippocastanum), Platane (Platanus × hybrida), Blutbuche (Fagus sylvatica f. purpurea), Eibe (Taxus baccata), Stechpalme (Ilex spec.), Ginkgo-Baum (Ginkgo biloba), Gewöhnliche Robinie (Robinia pseudoacacia), Urwelt-Mammutbaum (Metasequoia glyptostroboides), Abendländischer Lebensbaum (Thuja occidentalis).

Verbreitung:
In fast jedem Ort trifft man Grünflächen mit teilweise älterem Baumbestand an. Besonders hervorzuheben ist der städtische Park am Wolfertturm in Ehingen, der einige Baumarten aufzubieten hat, und von Amateur-Mykologen der näheren Umgebung öfter begangen wird.

Einige typische Pilzarten:
Spitzschuppiger Wulstling (Amanita echinocephala), Fransiger Wulstling (Amanita strobiliformis), Netzstieliger Hexenröhrling (Boletus luridus), Wurzelnder Bitterröhrling (Boletus radicans), Gezonter Ohrlappenpilz (Auricularia mesenterica, Mehlräsling (Clitopilus prunulus), Rosascheckiger Milchling (Lactarius controversus, Roter Gitterling (Clathrus ruber), Kurzsporiger Röhrling (Chalciporus rubinus).

Literatur:
  • Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz e.V. (2001) - Lebensraum Friedhof. Naturschutz auf Friedhöfen. Stiftung Naturschutz Berlin.
  • BERLO, M. v. (2002) - Friedhof, Ort des Lebens. Natur- und Umwelschutz-Akademie NRW.
  • KARPAREK, F. & D. WIESCHOLLEK (2011) - Zwei neue Pilzarten für Westfalen: Kurzsporiger Röhrling und Gallen-Braunsporstacheling. Tintling 67, S. 7-12.
  • MÖLLER, G. (2001) - Lebensraum Totholz an Park- und Straßenbäumen.
  • REICHHOLF, J.H. (2006): Eine kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends. S. Fischer. Frankfurt s. Main.

(Jürgen Marqua)

Europäische Stechpalme (Ilex aquifolium)
 
Blutbuche (Fagus sylvatica f. purpurea)
 
Rinde einer Platane (Platanus × hispanica)
 
Gezonter Ohrlappenpilz (Auricularia mesenterica)
 
Igel-Wulstling (Amanita echinocephala)
 

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