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Funddaten:
20.01.2009, MTB 7723/2/2/4, Mühlen - Ottenhau, 9°39'11.1'' Ost, 48°16'48.9'' Nord, 612 ü. NN,
an liegendem Buchenast in der Initialphase der Vermorschung, die Rinde durchbrechend und
anschließend sich auf der Rinde ausbreitend, leg. C. FISCHER, det. J. MARQUA & C. FISCHER,
conf. FRANK DÄMMRICH.
Fundort:
Degradierter Haargersten-Buchenwald auf Weißjurakalk mit Esche, Hainbuche und alten Eichen
im Bestand. Der Untergrund besteht aus frischem nährstoffreichem Lehmboden mit dicker Mullschicht.
Verbreitung:
Datenlage defizitär. Bisher nur drei Nachweise im Gebiet.
Weitere Funddaten:
Kartenausschnitt von OpenStreetMap: www.osm-wms.de
- KRIEGLSTEINER G. J. gibt für jedes MTB unseres Kartiergebietes Funde an, ausser für 7524 & 7525.
ENDERLE zitiert Funde v. LOTHAR KRIEGLSTEINER (MTB 7525/3 & 4; 7524/3 & 4).
Beschreibung:
Fruchtkörper resupinat, wachsartige Krusten bildend, vom Substrat kaum ablösbar.
Hymenium jung höckerig mit dornigen Erhebungen, fleischrosa, ähnlich wie beim Ablösenden
Rindenpilz (Cylindrobasidium laeve), trocken inkarnat-ocker. Wenn der Pilz an senkrechtem Substrat wächst, konzentrieren sich die dornigen
Erhebungen auf der himmelwärts gewandten Seite des Basidiocarps.
Sporen: 14,5-20 x 6,5-9 µm; breit bohnenförmig, glatt, hyalin. Basidien segmentiert mit
längeren Epibasidien.
Besonderheiten:
Am selben Substrat wuchs auf bereits entrindetem Holz eine Kohlenkruste (Hypoxylon spec.)
Interessant war die Substrataufteilung der beiden Pilze. Während Eichleriella auf der Nordseite
des Buchenastes auf Rinde fruktifizierte, wuchs die Hypoxylon-Art auf der Südseite auf entrindetem Holz.
Systematische Einordnung:
Reich: |
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Fungi |
Abteilung: |
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Basidiomycota |
Klasse: |
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Agaricomycetes |
Ordnung: |
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Auriculariales |
Familie: |
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Auriculariaceae |
Gattung: |
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Eichleriella |
Basionym:
Radulum deglubens Berkeley & Broome
Synonyme:
Radulum spinulosum Berk.& Curt. ss.auct.
Eichleriella spinulosa ss.auct.
Radulum kmetii Bres
Verwendung:
Keine Verwendung bekannt.
Trivia:
Obwohl krustenförmig auf Holz wachsend gehört die Dornige Wachskruste zu den Gallertpilzen,
weil sie septierte Basidien (Phragmobasidien) besitzt.
Literatur:
- BREITENBACH J. & KRÄNZLIN F. (1986) - Pilze der Schweiz, Band 2, Nichtblätterpilze, Mykologia Luzern
- JÜLICH W. (1984) - Die Nichtblätterpilze, Gallertpilze und Bauchpilze. In Gams,
kleine Kyptogamenflora 2B (2) Fischer, Stuttgart.
- KRIEGLSTEINER, G. J. (2000) - Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 1. Ulmer-Verlag.
(Christian Fischer)
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Fruchtkörper mit den typischen "Dornen" (CF0001)
Fruchtkörper unter und auf Rinde (CF0001)
Detailansicht d. Fruchtkörpers (ca 10x) (CF0001)
Sporen in Wasser (ca 1000x) (CF0001)
Phragmobasidien in Wasser (ca 1000x) (CF0001)
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