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Funddaten:
03.09.2016, MTB 7524/4/3/3, Seißen - NSG Rabensteige, 676 ü. NN,
auf am Waldrand und in der Sonne liegendem, frisch gefällten Buchenstamm (Fagus sylvatica), leg. J. MARQUA, det. MANUEL STRIEGEL, conf. WOLFGANG JAKLITSCH.
Fundort:
Am Waldrand eines Buchenbestandes mit viel Totholz auf Brauner Rendzina, Rendzina und Terra fusca aus Kalkstein über Jura-Massenkalk.
Verbreitung:
Unbekannt. Vermutlich der Erstnachweis für den Ehinger und Ulmer Raum.
Beschreibung:
Befallsbild: In das Substrat eingesenkte dunkelbraune bis schwärzliche Stromata, 0,5 - 2 cm breit, rundlich bis länglich oval, welches eine glasige, rotorangene, harzige Masse absondert, und
teilweise die Rinde durchbricht. Harzartige Masse hart, glatt, nicht klebrig, geruchlos, druchsichtig trüb ohne Einschlüsse, flach tropfenförmig aber auch komplexere, wurstartige,
wie durch Hervorpressen verursachte "Ranken" ausbildend, die herausragen. Stroma im Querschnitt polyform und undeutliche Kavernen zeigend, die gelblich gefärbt sind.
Geruch der Stroma etwas stechend, verbrannt oder nach Holzteer. Geschmack wurde nicht getestet.
Konidien [95% • 25 • SAP • v • H2O(nat)]: 2,1-2,7-3,2(3,4) x 1,0-1,4-1,9(2) µm; Q = 1,3-1,9-2,5; Vm = 3 µm³;
kurzzylindrisch, oblong, subglobos bis patronenförmig, an einem Ende etwas abgestutz, hyalin, glatt, 1-zellig. Die Konidien stammen sowohl aus der harzartigen Masse, wie aus der Stroma.
Phialiden 11,4-17,9-24,4 x 1,0-1,6-2,2(2,3) µm µm, filiform, basal verdickt, apikal verjüngt mit abschnürenden Konidien.
Basale Hyphen 2,8-3,5 µm breit, verzweigt, zylindrisch, hyalin, mit einfachen Septen. Basale Zellen 18-21 x 6,5-7 µm, länglich - prismatisch, bräunlich, dickwandig.
Anmerkungen:
Die ranken-artigen (tendrils) Ausbildungen der wachs- oder harzartigen Ausflüsse enthalten die Konidienmasse und sind wohl von der Anamorphe verursacht.
Makroskopisch identisch aussehende Strukturen werden von Cytospora spec. ausgebildet (Cytospora chrysosperma = Valsa sordida), auch Cytospora-Krebs genannt.
DNA-Untersuchungen an der Universität Kassel von MANUEL STRIEGEL haben M. fulvopruinatum bestätigt, es kann aber nicht ausgeschlossen werden,
dass noch andere Anamorphen (Cytospora spec.) oder Hefen im Substrat anwesend waren.
Systematische Einordnung:
Reich: |
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Fungi |
Abteilung: |
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Ascomycota |
Klasse: |
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Dothideomycetes |
Ordnung: |
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Valsariales |
Familie: |
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Valsariaceae |
Gattung: |
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Myrmaecium |
Basionym:
Sphaeria fulvopruinata Berk.
Synonyme:
Diaporthe fulvopruinata (Berk.) Sacc.
Pseudovalsa fulvopruinata (Berk.) Cooke
Valsa fulvopruinata (Berk.) Curr.
Valsaria fulvopruinata (Berk.) Sacc.
Valsaria decorticans (Kunze ex Ces. & De Not.) Bagl., Ces. & De Not.
Valsaria kunzeana De Not.
Valsaria exasperans (W.R. Gerard) Sacc.
Myrmaecium quadratum (Schwein. ex Berk.) Rehm
Valsaria quadrata (Schwein. ex Berk.) Sacc.
Myrmaecium abietinum Niessl
Verwendung:
Unbekannt.
Literatur:
- W.M. JAKLITSCH, J. FOURNIER, D.Q. DAI, K.D. HYDE, H. VOGLMAYR. (2015) - Valsaria and the Valsariales. Fungal Diversity. 73:159-202
(Jürgen Marqua)
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Befallsbild an Buche (JM2681)
Vergr. Ansicht d. Harz (JM2681)
Vergr. Ansicht d. Harz (JM2681)
Querschnitt d. Stromata (JM2681)
Tafel m. Makromerkmalen (JM2681)
Tafel m. Mikromerkmalen (JM2681)
Tafel m. Mikromerkmalen (JM2681)
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