|
Funddaten:
11.10.2013, MTB 7624/3/3/3, Ehingen - Weißer Weg, 9°40'15.6'' Ost, 48°18'38.2'' Nord,
680 m ü. NN, 3 Ex. im Moos unter Fichte in nasser Bodenmulde, leg. & det C. FISCHER, conf. ANDREAS GMINDER & MATTHIAS DONDL.
Fundort:
Fichtenparzelle über Alblehm mit Pseudogley-Parabraunerde.
Verbreitung:
Im Gebiet ungenügend bekannt. Erstnachweis für den Ehinger und Ulmer Raum. Ein Fund während der Cortinarientagung 2010 aus dem NSG Osterried bei Laupheim.
Beschreibung:
Hut bis 6 cm, hygrophan, stark schmierig, inkarnatocker mit dunkelbraunen Wasserflecken und gegen den Rand abgesetzte dunkelbraune Zone, äußerster Hutrand vom
Velum olivgrau. Lamellen olivgrün, ohne violette Farbanteile. Stiel bis 6 x 1,5 cm, schön violett, Knolle gerandet, blass olivgrün,
Mycel schwefelgelb. Cortina olivgrün. Fleisch etwas marmoriert, im Hut ocker, im Stiel violett und hohl, in der Knolle hell olivgrün. Geruch unbedeutend.
KOH auf der Huthaut dunkelbraun, im Fleisch gelbbraun, in der Knolle gelb. Lugol im Fleisch dunkelrot.
Sporen [95% • 29 • SAP • v • H2O(nat)]: 8,2-9,4-10,7(11,4) x 4,7-5,5-6,3 µm; Q = 1,5-1,7-1,9; Vm = 151 µm³;
ellipsoid, grob isoliert warzig.
Bestimmung:
Kennzeichnend ist der schmierige, hygrophane Hut, der gedrungene Habitus, das olivgraue Velum und der schön violette Stiel. Wegen den olivgrünen Lamellen müsste die
Kollektion der Art C. montanus zugeordnet werden. Diese Art soll einem C. scaurus mit gedrungenem Wuchs entsprechen. Wenn dies stimmt, dürfte
C. montanus genau wie C. scaurus keinen so deutlich violetten Stiel haben. Daher wird die hier bearbeitete Kollektion der Art C. herpeticus zugeordnet.
Bemerkungen:
Die Sporenmaße dieser Kollektion sind etwas schmaler als für die Sippe um C. scaurus angegeben.
Systematische Einordnung:
| Reich: |
|
Fungi |
| Abteilung: |
|
Basidiomycota |
| Klasse: |
|
Agaricomycetes |
| Ordnung: |
|
Agaricales |
| Familie: |
|
Cortinariaceae |
| Gattung: |
|
Haarschleierlinge (Cortinarius) |
| Unter-Gattung: |
|
Schleimköpfe (Phlegmacium) |
Synonyme:
Cortinarius scaurus var. herpeticus (Fries) Quélet
Phlegmacium herpeticum (Fries) A. Blytt
Verwendung:
Kein Speisepilz.
Literatur:
- BRANDRUD T. E., FRØSLEV T. G. & JEPPESEN T. S. in KNUDSEN H. & VESTERHOLT J. (2008): Funga Nordica, Nordsvamp, Kopenhagen.
- BREITENBACH, J. & KRÄNZLIN, F. (2000): Pilze der Schweiz, Band 5, Blätterpilze 3. Teil, Mycologia Luzern, Luzern.
- FRØSLEV T. G. & JEPPESEN T. S. (1999 - 2012): The Phlegmacium website - Cortinarius.org (abgerufen am 31.01.2014).
- GMINDER, A. & KRIEGLSTEINER, G. J. (2010) - Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 5 Ulmer-Verlag, Stuttgart.
- MOSER, M. M. (1983) - Die Röhrlinge und Blätterpilze, 5. Auflage, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart.
(Christian Fischer)
|
|
Gesamte Kollektion am Standort (CF0207)
Gesamte Kollektion aus der Nähe (CF0207)
Lamellen und Stiel (CF0207)
Hutoberfläche (CF0207)
Schnittbild mit KOH-Reaktion (CF0207)
Sporen in Wasser, ca. 1000x (CF0207)
|
