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Funddaten:
19.09.2004, MTB 7624/3/3/2, Ehingen - Wannenplätze, 9°41'45.3'' Ost, 48°18'45.9'' Nord,
610 ü. NN, gesellig auf Holzhäcksel, leg. & det. J. MARQUA.
Fundort:
Waldmeister-Buchenwald auf feuchtfrischem Boden (Weißjurakalk) bei anthropogen beeinflusstem
Standort; Forsthütte, auf frischem Holzhäcksel.
Verbreitung:
Wahrscheinlich weit verbreitet aber nicht beachtet.
Weitere Funddaten:
Kartenausschnitt von OpenStreetMap: www.osm-wms.de
- GMINDER (2010) gibt für alle MTB unseres Kartiergebietes
Fund-Nachweise an, außer für MTB 7624/4.
Beschreibung:
Hut bis 4,5(5) cm breit und 2 cm hoch, kegelförmig, radial stark einreißend, ockergelblich bis
fast messing-gelblich mit dunklerer brauner Mitte. Ohne Velipellis. Lamellen olivgelblich, dicht stehend,
hoch angeheftet. Stiel 6 cm lang, 5 mm dick, an der Basis leicht angeschwollen und bis 6 mm dick,
ockergelblich, längsfaserig, apikal flockig weiß bereift. Geruch typisch rißpilzartig
(nicht spermatisch!). Geschmack mild nach altem Camembert. Fleisch färbt mit Guajak
dunkelbraun.
Sporen [95% • 20 • SAP • v • H2O(nat)]: 8,6-9,6-10,6 x 5,6-6,2-6,8 µm; Q = 1,4-1,6-1,8;
Vm = 193 µm³; oval bis leicht mandelförmig. Cheilozystiden schmal blasenförmig bis
keulenförmig, bis 48 µm lang und 11,5 µm breit. Pleurozystiden keine gesehen. Kaulozystiden
schmal keulenförmig.
Besonderheiten:
Die Art ist sehr vielgestaltig, sowohl makroskopisch als auch in den Sporenmaßen. Das hier beschriebene
Exemplar weicht von dem nach ENDERLE und STANGL beschriebenen Typus durch die auch ockergelblichen
Stielfarben ab.
Systematische Einordnung:
Reich: |
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Fungi |
Abteilung: |
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Basidiomycota |
Klasse: |
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Agaricomycetes |
Ordnung: |
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Agaricales |
Familie: |
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Inocybaceae |
Gattung: |
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Rißpilze (Inocybe) |
Unter-Gattung: |
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Inosperma |
Basionym:
Agaricus rimosus Bull. 1789
Synonyme:
Inocybe fastigiata (Schaeff.) Quelet
Inocybe confusa Karsten non Heim (ss. Heim = I. cryptocystis)
Verwendung:
Inocybe rimosa enthält den Giftstoff Muscarin. Latenzzeit: 15 min
bis 2 Stunden. Symptome: Schweißausbrüche, Tränenfluss, Speichelfluss, Asthma, Sehstörungen,
Brechdurchfälle. Diese Symptome sind derart typisch, dass eine Muscarinvergiftung sehr schnell
diagnostiziert werden kann. Abhilfe schafft die Behandlung mit dem Gegenspieler (Gegengift) Atropin.
Da Muscarin auch in atoxischen Isomeren vorkommt, kann der Anteil des toxischen Isomers L(+)-Muscarin
stark schwanken. So kann die Toxizität bei Rißpilzen auch innerhalb einer Art sehr unterschiedlich sein.
Der Anteil des toxischen Isomers L(+)-Muscarin schwankt je nach Klima, Standort und Region.
Literatur:
- BREITENBACH J. & KRÄNZLIN F. (2000): Pilze der Schweiz, Band 5, Blätterpilze 3. Teil, Mycologia Luzern, Luzern
- ENDERLE M. & STANGL J. (1981): Rißpilze (Incoyben), 4. Beiträge zur Kenntnis der Ulmer Pilzflora,
31. Mitteilungsheft des Vereins für Naturwissenschaft und Mathematik in Ulm e.V., Ulm
- FLAMMER R. & HORAK E. (2003): Giftpilze Pilzgifte, Schwabe Verlag, Basel
- HORAK E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa, Spektrum, München
- MOSER M. (1983): Die Röhrlinge und Blätterpilze, 5. Auflage, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart
(Christian Fischer)
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Fruchtkörper in der Laubstreu (JM0706)
Detailansicht d. Hutes (JM0706)
Detailansicht d. Lamellen (JM0706)
Detailansicht d. Guaiak-Reaktion (CF0018)
Detailansicht d. jungen Fruchtkörpers (CF0018)
Sporen in Wasser (ca 1000x) (CF0018)
Cheilozystiden in Wasser (ca 1000x) (CF0018)
Kaulozystiden in Wasser (ca 1000x) (CF0018)
Tafel mit Mikromerkmalen
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